Datenschutz im Home-Office

Michael Will, Präsident des bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht, berichtet von einer abnehmenden Sensibilisierung in Bezug auf den Datenschutz. Aufgrund der räumlichen Verteilung und persönlichen Infrastruktur und Ausstattung sind Arbeitnehmer und -geber mit Herausforderungen konfrontiert – gerade in Bezug auf den Datenschutz.

Im Zuge der Corona-Pandemie wurde vielerorts der geschäftliche mit dem heimatlichen Arbeitsplatz getauscht. Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht hat in Zuge dessen eine Checkliste mit Prüfkriterien nach der DSGVO (Stand: 22. Juli 2022) erstellt, die man online einsehen kann. Diese soll bei der Einhaltung der Datenschutzverordnungen für Sensibilisierung und Orientierung sorgen1.

Genannt werden in der Checkliste unter anderem, dass das Arbeitsumfeld von Familienmitgliedern und Dritten abgeschirmt sein, Papierdokumente geschützt gelagert und fachgerecht entsorgt werden sollten. Die technischen Arbeitsgeräte sollten vom Arbeitgeber gestellt werden und eine geschützte VPN-Verbindung aufweisen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass ein abgeschlossener Vertrag zur Auftragsverarbeitung nach Art. 28 DSGVO bei Videokonferenzsystemen und Cloud-Diensten vorliegt. Dies sind nur einige Beispiele.

Gerade die US-amerikanischen Produkte der Kommunikationsdienstleister stellen laut Michael Will ein Problem dar, da deren Datenschutzniveau vergleichsweise gering ist. Eine Weitere Sorge ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit von unerkannten (Hacker-)Angriffen1.

Ein aktueller Fall von einem Hackerangriff liegt bei der Funke Mediengruppe vor, die am 22. Dezember Oper eines solchen externen Angriffes wurde2. Zahlreiche Computersysteme und zentrale IT-Systeme waren von dem Ausfall betroffen. Die Süddeutschen-Zeitung berichtet, dass die Täter Daten der Mediengruppe verschlüsselt und Lösegeld für die Freigabe verlangt haben. Laut einem Update der Funke Mediengruppe vom 4. Januar sind schon 1200 der insgesamt 6600 Geräte „…digital gereinigt worden und wieder vollumfänglich und sicher im Einsatz“. Die vollständige Restaurierung werde wohl noch Wochen in Anspruch nehmen3.