Mitstreiter für Datenschutz, Fairness und Transparenz

Neben “fair.digital” verfolgen erfreulicherweise auch weitere Initiativen Ziele, die die digitale Souveränität des Einzelnen und der Gesellschaft in Bezug auf Datenschutz, Fairness und Transparenz stärken wollen. Hier ein Überblick zu fünf Initiativen und Vereine:

Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V.

Der Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. arbeitet seit seiner Gründung im Jahr 1989 an der Weiterentwicklung des Datenschutzes. Teilnehmer sind neben den 1.810 Mitgliedern (Stand: Februar 2021) in Form von betrieblichen und behördlichen Datenschutzbeauftragten auch die Politik, Wirtschaft und Aufsichtsbehörden.

Der BvD setzt sich durch den Austausch in neun Arbeitskreisen und zwölf Regionalgruppen für einen modernen und machbaren Datenschutz ein. Verbandsinterne Fort- und Weiterbildungen werden dafür unterstützend vom Verein angeboten.

Ziel ist die stärkere Verankerung der Arbeit von Datenschutzbeauftragten im Bewusstsein der Öffentlichkeit und die Förderung der Interessen der betrieblichen und behördlichen Datenschutzbeauftragten. Dafür wurde in Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden und Datenschutzexperten auch ein Berufsbild des Datenschutzbeauftragten entwickelt, auf das eine Verpflichtung erfolgen kann. Bisher verpflichteten sich schon 332 Personen auf das „berufliche Leitbild“, mit denen bestimmte Qualitäts- und Sicherheitsstandards in der Tätigkeitsausübung garantiert werden.

BITMi e.V. und Software Made in Germany

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) ist ein Zusammenschluss von mehr als 2.000 mittelständischen IT-Unternehmen in Kooperation mit dem Bundeswirtschaftsministerium.  

Als IT-Fachverband setzt sich der BITMi für die politische Vertretung der mittelständischen Interessen von etablierten IT-Unternehmen und Start-Ups ein. Mithilfe von gemeinsamen Veranstaltungen und Werbekampagnen wird ein Netzwerk gebildet, das zu profitablen Synergieeffekten führen und das Unternehmenswachstum beschleunigen soll. Die Gütesiegel „Software Made in Germany” und „Software Hosted in Germany sollen den Standort Deutschland stärken und die Datenschutzfreundlichkeit, hervorragende Qualität und den großartigen Service der zertifizierten Unternehmen verdeutlichen.

Der BITMi bietet gleichzeitig eine Kontaktstelle für Endkunden an, die über den Stand der Informationstechnologie und Lösungen für Probleme informieren wollen. Durch Projekt-Publikationen von Fachgruppen erfolgt außerdem ein Wissenstransfer zu Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Corporate Digital Responsibility (CDR) – Initiative

Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) hat im Mai 2018 gemeinsam mit anderen Institutionen die „Corporate Digital Responsibility (CDR) – Initiative“ ins Leben gerufen. Als Lernpartnerschaft setzt sich die Initiative für die Prägung und Definition des Begriffes der Corporate Digital Responsibility (CDR) und dem Tragen von digitaler Verantwortung ein.

Durch die Erarbeitung von Prinzipien und Leitlinien sollen Unternehmen aller Branchen zur Umsetzung einer menschen- und werteorientierten Gestaltung von Digitalisierung angeregt werden. Neben dem Marktvorteil der Unternehmen sollen Verbraucher dadurch auch einen besseren Überblick über diese „ehrbaren Kaufleute“ bekommen. Für dieses Ziel engagieren sich neben dem BMJV auch Institutionen wie die Deutsche Telekom, Miele und SAP (und weitere).

Initiative D21

Im Jahr 1999 gründete sich die Initiative D21 als gemeinnütziger und parteiübergreifender Verein durch Bundeskanzler a.D. Gerhardt Schröder und Erwin Staudt.2 Mit dem Ziel der Verhinderung der digitalen Spaltung der Gesellschaft3 sollte das Interesse und die Bereitschaft für den Wandel zur Informationsgesellschaft gefördert werden2. Für dieses Ziel erfolgte ein Zusammenschluss führender Unternehmen und Wirtschaftsführer der Informationsgesellschaft zur Unterstützung der Herausgabe von Gütezeichen, um Vertrauen in den E-Commerce aufzubauen und zu gewährleisten.

Die Initiative D21 setzt sich außerdem für die Durchleuchtung von gesellschaftlichen Herausforderungen im digitalen Wandel (in Form von jährlichen Lagebildern) ein. Damit sollen Debatten angestoßen werden, um die Zukunft der Digitalen Gesellschaft sinnvoll zu gestalten. Außerdem ist die Initiative D21 Mit-Initiatorin des bundesweiten Aktionstags Girls’Day, mit dem jungen Frauen die Vielfalt von MINT-Berufsbildern näher gebracht werden sollen.

Virtuelles Datenschutzbüro

Das „Virtuelle Datenschutzbüro“ ist eine zentrale Informations- und Anlaufstelle für Datenschutzfragen, die von zahlreichen offiziellen Datenschutzinstitutionen mitgetragen wird. Verantwortlicher im Sinne des Telemediengesetzes und des Rundfunkstaatsvertrages ist Marit Hansen, Landesbeauftragte für Datenschutz des Landes Schleswig-Holstein. Die beteiligten Datenschutzinstitutionen sind institutionalisierte Datenschutzkontrollinstanzen und stellen als Projektpartner die Träger der „Virtuellen Datenschutzbüros“ dar.

Diese Projektpartner aus Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein verlinken aktuelle Meldungen. Diese bilden zusammen mit den einleitenden Texten zu Datenschutzthemen auf der Webseite des „Virtuellen Datenschutzbüros“ das Fundament zur Informationsgewinnung. Außerdem hat man dort Zugriff auf (thematisch geordnete) Musterschreiben und Formulierungshilfen zu Unterthemen wie der „Löschung von Daten“ oder „Widerspruch gegen Verarbeitung von Daten von Betroffenen“. Ziel dieses Informationsangebots ist die Förderung des Datenschutzes durch die Nutzung von aktuellen technischen Möglichkeiten, die Verbesserung der Zusammenarbeit der beteiligten Stellen und die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit.