Einblicke in den Datenschutzbericht zum Corona-Jahr 2020

Der „Tätigkeitsbericht 2021 des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein“ gibt einen Überblick über die wichtigsten und interessantesten Datenschutz-Themen im Jahr 2020. Besonderen Fokus legt Marit Hansen als Landesbeauftragte für Datenschutz Schleswig-Holstein im Bericht auf die Umsetzung von Datenschutzgrundsätzen in der Pandemiesituation. Aufgegriffen werden außerdem auch immer aktuelle Themen rund um den Beschäftigungsdatenschutz, Videoüberwachung und den Schutz von Patientendaten.

Wie wichtig das Thema Datenschutz ist, verdeutlichen die um knapp 16 Prozent gestiegenen gemeldeten Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten und die vom Vorjahr von 1.194 auf fast 1.500 vermehrten schriftlichen Beschwerden (1Tätigkeitsbericht 2021, S. 10f).

In diesem Zusammenhang kann man zwar generell festhalten, dass die meisten untersuchten Fälle keine absichtlichen Verstöße darstellen, sondern aufgrund des fehlenden oder vergessenen Wissens um die Pflichten der Verantwortlichen zu begründen waren. Jedoch stehen im Gegensatz dazu auch Vorfälle, bei denen vorsätzlich gegen die Datenschutzgesetze verstoßen wurde. Beispielhaft nennt das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) das heimliche Erstellen von Videoaufnahmen in Umkleiden und medizinischen Untersuchungen.2

Datenschutz im Homeoffice

Das Jahresthema „Corona“ fokussiert den stark angestiegenen örtlichen Wechsel der Beschäftigen in das eigene Zuhause. Mit dem Homeoffice gestörte Arbeitsabläufe wurden oftmals mit Möglichkeiten gelöst, die nicht immer im Einklang mit der Datenschutz-Grundverordnung standen und zu Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten führten (1Tätigkeitsbericht 2021, S. 71). Um in einer improvisierten und konzeptionellen Phase eine Überbrückung zu schaffen (1Tätigkeitsbericht 2021, S. 87), bietet der ULD Handreichungen als Hilfestellung zu dem Umgang mit personenbezogenen Daten, die man online z.B. hier einsehen kann.

Steigende Bedeutung von Digitaler Souveränität

Marit Hansen betont, dass gerade in der heutigen Zeit, in der eine steigende Abhängigkeit von technischen Produkten festzustellen ist, Verantwortliche ihrer Verantwortung nachkommen müssen. Unbedingt muss in diesem Zusammenhang auch die Digitale Souveränität gestärkt werden, die laut dem ULD die Selbstständigkeit, Selbstbestimmtheit und Sicherheit von Individuen in der digitalen Welt widerspiegelt. Dafür soll beispielsweise die datenschutzrechtliche Beurteilung von digitalen Produkten und Dienstleistungen verbessert werden (1Tätigkeitsbericht 2021, S. 17). Das Siegel von “fair.digital” trägt einen Beitrag zu der Schaffung von Digitaler Souveränität bei, indem es digitale Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet, die die Prinzipien Fairness, Datenschutz und Transparenz vertreten.

Quellen: